14.08.22
Maniokmehl: der neue Paleo-Back-Favorit
Maniokmehl ist ein Paleo-gerechtes, getreidefreies, glutenfreies, veganes und nussfreies Backmehl. Dieses Mehl wird aus der Maniokwurzel hergestellt, einer stärkehaltigen, kohlenhydratreichen Knolle - ähnlich wie Yam, Taro, Kochbananen und Kartoffeln.
Maniokmehl ist weiß und fein, und es bläht sich auf, wenn man es aus dem Beutel gießt. Es ähnelt Reis- oder Tapiokamehl, unterscheidet sich aber deutlich von beiden. Es hat einen milden Geschmack, der, wenn überhaupt, am ehesten dem von Kartoffelmehl ähnelt. Beim Backen nimmt es leicht die anderen Geschmacksrichtungen in Deinem Rezept an.
Wie wird Maniokmehl hergestellt?
Maniok ist ein Gemüse, und die ganze röhrenförmige Wurzel wird geschält, zerkleinert, dann getrocknet und gemahlen, um ein feines Mehl zu erhalten. Der Prozess der Herstellung von Maniokmehl kann in fünf Schritte unterteilt werden:
1. Der Knollen schälen
2. In Wasser für 4-6 Tage einweichen
3. Sonnentrocknen oder rösten
4. Die äußere Schicht abkratzen
5. Die abgekratzte Knolle mahlen
Sind Maniok- und Tapiokamehl das Gleiche?
Nein, Maniokmehl und Tapiokamehl sind nicht dasselbe, aber sie stammen von der gleichen Pflanze. Obwohl die Begriffe Maniokmehl und Tapiokamehl manchmal synonym verwendet werden, gibt es tatsächlich deutliche Unterschiede:
Tapioka ist eine Stärke, die aus der Maniokwurzel durch einen Wasch- und Auslösungsprozess gewonnen wird, bei dem fast alle Fasern und Nährstoffe entfernt werden. Das nasse Fruchtfleisch wird dann ausgepresst, um eine stärkehaltige Flüssigkeit zu gewinnen. Sobald das gesamte Wasser aus der stärkehaltigen Flüssigkeit verdunstet ist, bleibt das Tapiokamehl übrig.
Maniokmehl hingegen ist die ganze Wurzel, die einfach geschält, zerkleinert, getrocknet und gemahlen wird. Das bedeutet, dass es mehr Ballaststoffe enthält als Tapiokamehl - und dass wir es für eine Vielzahl von Rezepten und Gerichten verwenden können, was mit Tapiokamehl nicht möglich wäre.
Die beiden Mehle haben eine unterschiedliche Beschaffenheit und dienen unterschiedlichen Zwecken. Maniokmehl ähnelt normalem Weißmehl, während Tapiokamehl der Pfeilwurzel oder Maismehl/Stärke ähnelt. Tapioka wird normalerweise als Verdickungsmittel verwendet.
Mögliche gesundheitliche Vorteile:
Maniokmehl ist eine wichtige Quelle für gesunde Kohlenhydrate, insbesondere für resistente Stärke und Ballaststoffe.
Der Gehalt an resistenter Stärke im Maniokmehl kann der Darmgesundheit in mehrfacher Hinsicht zugute kommen.
Da resistente Stärke im Dickdarm fermentiert wird, dient sie als Präbiotikum oder Nahrung für die guten Bakterien des Darms. Als Präbiotikum fördert resistente Stärke das Wachstum des Mikrobioms und hilft so, einer Darmdysbiose - einer veränderten Mikrobiota - entgegenzuwirken, die mit Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes, entzündlichen Darmerkrankungen und Darmkrebs in Verbindung gebracht wird.
Ein gutes Gleichgewicht der Mikrobiota begünstigt auch die Produktion von Serotonin, einem Neurotransmitter, der für die Regulierung und Verbesserung der Stimmung und des allgemeinen Wohlbefindens verantwortlich ist.
Darüber hinaus kann die resistente Stärke in Maniokmehl eine schützende Wirkung auf die Darmschleimhaut haben, indem sie die Produktion eines SCFA namens Buttersäure erhöht. Eine Schädigung der Darmschleimhaut kann die Durchlässigkeit des Darms erhöhen, was das Risiko von Krankheiten wie entzündlichen Darmerkrankungen steigert.
Maniokmehl ist außerdem besonders reich an Vitamin C, einem wichtigen Vitamin, das unter anderem als Antioxidans wirkt, die Kollagenproduktion unterstützt und das Immunsystem stärkt.
Das Mehl enthält außerdem Kalzium, Vitamin A, Folsäure, Magnesium und Eisen.
Backen mit Maniokmehl, Textur, Geschmack & Rezept:
Maniokmehl ist eine unglaublich vielseitige Zutat, die für die Zubereitung einer Vielzahl von süßen und herzhaften Gerichten verwendet wird.
Es ist ein hervorragender Ersatz für Weizenmehl im Verhältnis 1:1. Das bedeutet, dass Du mit Maniokmehl so gut wie jedes Rezept, das Weizenmehl erfordert, in eine gluten-, getreide- und nussfreie Version verwandeln kannst.
Das macht Maniokmehl besonders interessant für Menschen mit Zöliakie, Glutensensitivität, Nussallergie oder einer Paleo-Ernährung.
Hinweis:
Je nach Rezept kann ein wenig Experimentierfreude erforderlich sein. Wenn Du ein Rezept mit Weizenvollkornmehl anpassen möchtest, beginne mit weniger Maniokmehl und sehe, wie sich das Rezept verhält, und füge dann nach Bedarf mehr Maniokmehl hinzu.
Maniokmehl ist etwas leichter (pulvriger) als herkömmliches Mehl, aber es ist dichter und saugfähiger, so dass unter Umständen auch mehr Flüssigkeit benötigt wird. Wenn Du Kokosnussmehl in einem Rezept durch Maniok ersetzen möchten, gilt: 1/2 Tasse Kokosnussmehl = 1 Tasse Maniokmehl.
Als ballaststoffreiches Mehl ist Maniokmehl dem Kokosmehl insofern ähnlich, als es Flüssigkeit aufsaugt. Es hat die Fähigkeit, bei der Verwendung in Backwaren braun zu werden und eine Kruste zu bilden, was bei der Verwendung glutenfreier Mehle oft nicht der Fall ist.
Maniokmehl hat einen relativ neutralen, leicht erdigen Geschmack. Sowohl Kokosnussmehl als auch Mandelmehl eignen sich hervorragend zum Paleo-Backen, haben aber beide einen unterschiedlichen Geschmack.
Das Rezept:
Pizzateig aus Maniokmehl:
Wir haben hier für Dich ein Rezepet für einen leckeren Pizzateig aus Maniokmehl mit Kokosnusmehl. Der Pizzateig ist nussfrei und somit auch für Menschen mit Lebensmittelallergien geeignet. Belege den Pizzateig nach Deinen Vorlieben mit den Zutaten die Du gerne magst. (Wir haben viel mittelgroße Pizzen hergestellt, Du kannst aber auch gut zwei große Pizzen formen)
Zutaten:
1 großes Ei (L)
2 Esslöffel Olivenöl
2 Teelöffel Apfelessig
120 ml gefiltertes Wasser
2/3 Tasse Maniokmehl
1/3 Tasse Kokosnussmehl
1/2 Teelöffel italienische Kräuter
1/2 Teelöffel feines Meersalz
Zubereitung:
- Den Backofen auf 200 Grad (Umluft) vorheizen. Zwei große Backbleche mit Backpapier auslegen.
- Das Ei, das Olivenöl, den Apfelessig und das Wasser in eine große Schüssel geben. Mit einem elektrischen Handrührgerät auf mittlerer Stufe gut vermengen, bis die Oberfläche cremig, glatt ist.
- Maniokmehl, Kokosmehl, Kräuter und Salz zu den feuchten Zutaten geben und auf niedriger Stufe zu einem gut vermengten, dicken und leicht krümeligen Teig schlagen.
- Mit den Händen den Teig zu einer Kugel formen. Dann las den Teig 5 Minuten ruhen.
- Den Teig in vier gleich große Portionen teilen und jeweils zwei auf das vorbereitetes Blech legen. Jede Portion mit der Handfläche festdrücken.
- Die Finger leicht mit Olivenöl betupfen und drücke den Teig von der Mitte aus zu einem Kreis mit einem Durchmesser von etwa 16 cm. Drücke ihn schön dünn und die Ränder mit den Fingern leicht ein, um einen sauberen Rand zu erhalten.
- Backe Deinen Pizzateig 12 bis 14 Minuten oder bis die Kruste fest ist und sich die Farbe leicht verändert. Nicht zu lange backen, da sie später wieder in den Ofen kommen.
- Herausnehmen und den Ofen auf 190 Grad reduzieren.
- Verteile die Tomatensoße und den Belag Deiner Wahl auf dem Pizzateig.
- Wieder in den Ofen schieben und weitere 8 Minuten backen, bis der Belag durchgebraten ist.
Guten Appetit!