20.03.21
Überzuckert
Cola ist der „bad-boy“ unter den offiziellen soft Drinks. Dass in 100 Milliliter Cola gute 10,6 Gramm Zucker stecken, oder 35 Stück Würfelzucker auf einen Liter, ist mittlerweile „common knowledge“ und entsetzt erstaunlicherweise kaum einen mehr. Bei Cola weiß jeder, dass er Zucker trinkt. Viel schlimmer also sind all diejenigen soft Drinks und heute die allzu populären Fruchtsäfte, die vorgeben gesünder zu sein, in Wahrheit aber genau das Gegenteil sind. Wahrscheinlich wurde noch niemals zuvor so viel gemogelt, wie im heutigen Lebensmittelmarkt. Das empörende ist nur, dass diese Art Schummeleien auf Kosten der Gesundheit von Konsumenten geht. Vergegenwärtigt man sich alleine, dass zur Mitte des 19. Jhd. der Durschnittsverzehr eines Amerikaners bei ca. 8 Kg Zucker pro Jahr lag und es heute im Schnitt ganze 68 Kg sind, also das 8,5-fache, wird schnell klar, dass es sich vor allem auch um versteckte Zuckerquellen handeln muss.
Gerade Kinder sind leichte Beute: sobald Etikett und Flüssigkeit bunt und lecker aussehen, greifen sie in das Kühlregal. Unter Jugendlichen sind es immer mehr Energy Drinks, die zur Sünde verführen. Aber ihr sportliches, Fitness bewusste Image trügt: bis zu 16 Gramm Zucker pro 100 Milliliter finden sich in der Mehrheit der Energie-Booster wieder.
Auch fertige Fruchtsäfte und die allseits beliebten Smoothies enthalten kritische Mengen an beigefügtem Zucker. Smoothies können bis zu 11 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten, das ist mehr als in Cola steckt. In fertigem Orangensaft stecken gute 9 Gramm Zucker / 100 Milliliter. Es lohnt sich also, selbst zu pressen statt zu kaufen, um zu vermeiden ungesunde Zusatzstoffe mitzutrinken.
Die Organisation Foodwatch hat 600 Erfrischungsgetränke auf ihren Zuckergehalt hin untersucht, mit der Erkenntnis, dass süße Getränke die schlimmsten Zucker Fallen in unserem Lebensmittelmarkt sind. Und man könnte meinen, dass das gesteigerte Bewusstsein in Ernährung und Gesundheit in den letzten Jahren dazu geführt hätte, dass weniger Zucker im Umlauf ist. Laut Foodwatch ist genau das Gegenteil der Fall: seit der Vorgängeruntersuchung 2016 ist der Zuckergehalt insgesamt kaum gesunken. Über die Hälfte der geprüften Getränke sei massiv überzuckert.
In Großbritannien wurde mittlerweile eine Soda-Steuer eingeführt für alles was mehr als die erlaubten 4 Stück Zucker pro Glas enthält. Auch Foodwatch fordert die Bundesregierung auf, eine „Limo-Steuer“ zu erheben. Das hebt den Druck auf die Hersteller, veränderte Rezepturen zu entwickeln.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt sechs Teelöffel oder 25 Gramm Zucker pro Tag. Der Bedarf ist oftmals schon mit einem einzigen Getränk erreicht.
Trinken ohne Zucker – diesem Leitbild folgen wir bei eat. Die sommerliche Eistee Erfrischungsvariante gibt es bald auch als wärmende Winterkollektion!